s
   

Erst komponieren, dann musizieren.

Acht musikalische junge Talente trauten sich, an einem sehr anspruchsvollen Kompositions-Workshop teilzunehmen. Dafür hatte die Galerie Kunstwerk den jungen Düsseldorfer Komponisten Dr. Michael Rook engagiert.
Bevor die Kids ihre Instrumente auspacken durften, erfuhren sie von ihm erst einmal etwas über die Musikgeschichte und über das Komponieren an sich. Erinnert ihr Euch?
Erst nimmt man verschiedene Töne, hohe und tiefe, lange und kurze und hängt sie aneinander – so entsteht eine Melodie. Und stapelt man Töne übereinander bekommt man eine Harmonie. Daraus baut man ein ganzes Stück – das ist die Komposition.
Mit Begeisterung gingen die fünf Jungen und 3 Mädchen an Komposition, Probenarbeit und zum Ende des zweiten Tages an die Aufführung. Vor den eingeladenen stolzen Eltern, interessierten Gästen und der Presse präsentierten sie ihre musikalischen Künste unter donnerndem Applaus.
Eine besondere Würdigung für seine erfolgreiche Arbeit bekam Dr. Rook von den 3 Rookies, dem Newcomer-Trio mit Gesang, Guitarre, Schlagzeug und Keyboard.

Kölnische Rundschau vom 28. Juni 2007
musik

von ELVIRA HILGERS
HEIMBACH. Die Superstar-Sendungen im Fernsehen sind für den seriösen Musiker und Komponisten unterste Schublade. Es ist nur Show ohne Hintergrund, so der Fachmann. Was Musik ist und wie sie gestaltet wird, lernen in einem Workshop in Heimbach ein Dutzend Kinder in der Galerie Jaeger. Zu dem Workshop hat die Galerie den Düsseldorfer Komponisten Dr. Michael Rook gewinnen können.
"Wenn wir nicht anfangen, dem Nachwuchs ein gutes musikalisches Fundament zu vermitteln, dann werden wir in einigen Jahren nur mit autodidaktischen Musikern dastehed, so Dr. Rook. Er hält die Instrumentallehre, die von vielen Volkshochschulen gelehrt wird, nicht für den richtigen Weg.
Durch die aktive Arbeit mit ihm erfahren die Kinder auch, dass Sendungen wie "Deutschland sucht den Superstar" mit Dieter Bohlen die falsche Art ist, Musiker zu bilden: "Die Leute werden aus dem Boden gestampft und fallen dann ins Bodenlose", gibt der Berufskomponist ihnen wenig Chancen, jemals im musikalischen Himmel zu landen.
Die Galeristin Marita Jaeger leistet mit Unterstützung der Volksbank Heimbach aktive Jugendarbeit und hat jetzt unter dem Titel "Aktive Kids" den fünften Workshop in ihrer Werkstatt durchgeführt. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Komponisten lernten die Kinder texten, komponieren und musizieren.
"Die Kinder lernen gedankliche Musikeinfälle zu Papier zu bringen", sagt Dr. Rook. So erhalten sie die Möglichkeit, ihre Werke zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzugreifen, zu vervollständigen und zu spielen.
Die Kinder lernten, dass das Wort Komposition aus dem Lateinischen kommt und soviel bedeutet wie "Zusammenbauen". Denn so ähnlich, wie man viele Bausteine zu einem riesigen Schloss zusammenbaut, baut man aus vielen verschiedenen Tönen ein Musikstück. Manche Komponisten setzten sich einfach ans Klavier und probierten herum, andere Komponisten stellten sich die Töne in ihrem Innersten vor. Aus vielen Tönen baue man ein ganzes Stück, also die Komposition, erfuhren die Kinder. Damit man immer wieder eine Komposition spielen könne, müsse man sie aufschreiben. Das mache man seit vielen hundert Jahren schon so: "Und die meisten Komponisten leben auch ganz gut davon", versichert Dr. Michael Rook und plädiert immer wieder für einen fundamentalen musikalischen Unterbau.
Eigene Kompositionen zu schreiben, könne man lernen. Früher gab es reiche Königshäuser, die einen eigenen Komponisten am Hof hatten. Heute sind die meisten Komponisten, wie Dr. Rook, selbstständig und komponieren für Film, Fernsehen und Werbung oder sie bekommen einen so genannten Kompositionsauftrag.
Die Kinder in Heimbach waren mit soviel positiven Aussichten für den Beruf Komponist natürlich in der Galerie Jaeger bei dem zweitägigen Workshop mit Eifer dabei. Was sie gelernt hatten, trugen sie in einem kleinen Konzert vor Publikum vor.