Die Galerie Kunstwerk kredenzte Ihnen ein vielgängiges,
gut gewürztes Menü von Arbeiten hungriger junger Künstler
zum Thema ESS-KULTUR.

Auf der eat-art Speisenkarte standen Interpreten mit
Biss und Geschmack.
Ilka Meschke, Daniel Hartinger, Josef P. Werner und
Winfried Lührs aus Düsseldorf.
Boris Servais, Belgien, Eva Schick, Basel,
Reinhart Wolf, Hamburg und Hye-mi Kim aus Südkorea.

s
s
Winfried Lührs. „Ich habe Hummer“
Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm.
 
Hyi – Mi Kim.
Fotoarbeiten. 30 x 40 cm.
s
 
Eva Schick. Ohne Titel.
Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm.
 
Daniel Hartinger. Ohne Titel.
Öl auf Leinwand, 60 x 70 cm, 2007.
s
 

Boris Servais. „Tea Time“
Öl auf Holz, 17 x 24,5 cm.

 

Reinhart Wolf. „Fächer der Fische“
Fotoarbeit, 65 x 65 cm, 1980.

s
 
Ilka Meschke. „Tantalu’s Hochzeit“
Leimfarbe auf Nessel, 120 x 180 cm, 2007.
 
Josep P. Werner. „Schwein“, Bronze.
s
Dürener Nachrichten vom 30. Oktober 2007

HEIMBACH. Mit dem Titel "EssKultur" lockt die Galerie Kunstwerk in Heimbach zum Besuch ihrer neuen Ausstellung; und wirklich stellten die Gäste bei der Vernissage am Freitag fest, dass es hier einiges Appetitanregendes gibt! Marita Jaeger hat sich in der Düsseldorfer Kunstszene umgesehen, jungen "hungrigen" Künstlern, überwiegend Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf, bietet sie diesmal eine Plattform.
Winfried Lührs schuf beispielsweise farbig-frohe Bilder mit Fischen: "Ich habe Hummer", nennt er eines, auf dem ein Genießer mit Sonnenbrille in weißer Jacke sich über einen grellroten Hummer hermacht. "Des Fisches Stimme" heißt ein großformatiges Bild; da hat ein weißbemützter Koch einen dicken Fisch zwischen den Zähnen! Marita Jaeger ihrerseits bot Eifeler Esskultur an und reichte ihren Gästen Streichhering, der mit Vergnügen verzehrt wurde!

Kunst mit Spaß
Hye-Mi Kim aus Südkorea wählte außergewöhnliche Fotografien: "Blasen" haben es ihr angetan; wenn man ganz nah rangeht an kochende Kartoffeln, sieht man bläuliche Bläschen, beim Rettich ist es ähnlich, und eine verquirlte Gurke "bläst" in Grüntönen. Die Arbeit hat ihr Spaß gemacht, berichtet sie lachend.
Bilder aus dem Leben malt Ilka Meschke, beispielsweise eine Dame mit dekolletiertem Kleid in Gelb und Rosa, die inmitten tiefroter Rosen sitzt und ein Weinglas bis zur Neige austrinkt. Dabei spreizt sie elegant die Finger ab das Bild des lustvollen Genusses heißt "Tantalus' Hochzeit".
J. P. Werner hat in China gearbeitet und dort mit Bedauern festgestellt, dass die Teekultur bei Jugendlichen kaum gepflegt wird; so malte er einen jungen Mann, der aus deinem Tetrapack trinkt und in einer anderen Arbeit einen leuchtend roten Teebeutel, der ziemlich allein in der Mitte des
Bildes prangt!
Die Bronze-Skulpturen zogen Blicke auf sich: "Ratte mit Stäbchen" mag für uns weniger appetitlich sein; und eine Mutter gibt ihrem Sohn offensichtlich ein schlechtes Beispiel: Die schräge Figur hat eine Zigarettenkippe im Mund und in der Hand einen Hamburger!
Boris Servais fasziniert mit seinem etwas verwirrenden Stil: Bei "Tea-Time" fühlt man sich einerseits an van Gogh erinnert - der ältere Mann mit Brille schmaucht ein Pfeifchen, die Linien erinnern an Vincents Pinselführung, andererseits an ein Kinderbuch, wenn man den Jungen mit roten Haaren und Stirnband betrachtet. Eva Schick lässt eine weiße Brieftaube "fish", "chips" und "water" bringen, die Trilogie mit grün-bläulichem Hintergrund ist mit Öl auf Leinwand gemalt.
Und der "Maisesser" von Daniel Hartinger beißt herzhaft in knallgelben Mais; üppig geht der Maler mit der Farbe um, der Maisesser ist ein junger Mann mit dichtem schwarzem Haar und Bart, einem grünen Hemd und rotem Latz.
Wer Appetit auf die Ausstellung bekommen hat, der sollte sie besuchen: Bis zum 31. Januar ist sie donnerstags und freitags von 14.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags nach vorheriger Vereinbarung. (ale)

Die Galeristin Marita Jaeger freut sich mit der Fotografie-Künstlerin Hye-Mi Kim aus Südkorea über die originellen Arbeiten. Foto: Anneliese Lauscher